Parameter

Stand: 20.03.2023

Kokain (Urin)

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Methode
KIMS, COBAS, Kokain_Urin_202111.pdf, Preciset_DAT_Plus_I_2021_10.pdf
Referenzbereich / Therapeutischer Bereich / Zielbereich
Geschlechtmax. AlterBereich
negativ
Material
Urin Monovette, 10 ml, gelb
Beschreibung
Kokain, eine in den Blättern des Cocastrauchs natürlich vorkommende Substanz, stimuliert das zentrale Nervensystem (ZNS) sehr wirkungsvoll und ist ein Lokalanästhetikum. Pharmakologisch sind seine Wirkungen identisch mit denen der Amphetamine (ebenfalls ZNS-Stimulatoren), obgleich Kokain eine kürzere Wirkdauer hat. Kokainkonsum führt zu Euphorie, gesteigertem Selbstvertrauen und einem Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit. Diese psychischen Wirkungen sind mit einer Steigerung der Pulsfrequenz, Erweiterung der Pupillen, Fieber, Tremor und Schwitzen verbunden. Der Absturz nach einem Kokainrausch ist massiv und verläuft über Reizbarkeit, Mattigkeit und dem Wunsch nach weitererem Drogenkonsum bis zu Beklemmungsgefühl, Halluzinationen und Paranoia.
Kokain wird traditionell durch die Nase inhaliert (Sniffen) oder in seiner reineren Form, der freien Base (Freebase), geraucht. Die orale Einnahme ist unwirksam, da Kokain im Gastrointestinaltrakt abgebaut wird. Von den Schleimhäuten in Nase und Lunge wird es vollständig absorbiert und gelangt in den Kreislauf. Die Wirkung von Kokain ist intensiv aber von kurzer Dauer, da es durch die Hydrolyse seiner Esterbindungen rasch inaktiviert wird. Während Cholinesterasen im Blut Kokain zu Ecgoninmethylester hydrolysieren, scheint die Hydrolyse zu Benzoylecgonin nicht-enzymatisch zu verlaufen. Beide Metabolite können zu Ecgonin weiterhydrolysiert werden. Nichtmetabolisiertes Kokain hat eine Affinität zu Fettgewebe und gelangt rasch ins Gehirn. Die Kokainmetaboliten dagegen sind eher wasserlöslich und werden vollständig über den Urin ausgeschieden, gemeinsam mit einem Teil der nichtmetabolisierten Droge. Der Hauptmetabolit Benzoylecgonin ist beim Kokainnachweis im Urin die Leitsubstanz.
Indikation
V.a. Intoxikation
Spezielle Hinweise
Der Cocaine II Test liefert nur ein vorläufiges Analysenergebnis. Zur Bestätigung des Analysenergebnisses muss eine spezifischere Methode herangezogen werden, wobei die GC-MS die bevorzugte Methode ist. Klinische Erwägungen und professionelle Urteilsbildung sollten bei allen Tests auf Drogenmissbrauch, besonders bei vorläufig positiven Ergebnissen, berücksichtigt werden.
Abrechnungsinformation
KatalogZifferWert
GOAE351150 GOÄ-Punkte, 1.0-fach: 2.91 Euro
EBM321443.05 Euro
Bearbeitung
täglich (24/7)