Parameter

Stand: 16.11.2016

Cardiolipin-AK IgG (Serum)

Einheit: U/mlPDF anzeigen
Methode
FEIA, UniCAP, CL_IgG_11_2020.pdf
Referenzbereich / Therapeutischer Bereich / Zielbereich
Geschlechtmax. AlterBereich
< 10 U/ml
Material
Serum Monovette, 4.7 ml, braun
Beschreibung
Anti-Cardiolipin-Antikörper (ACA) gehören zur Gruppe der Anti-Phospholipid-Antikörper (aPL). Sie wurden erstmals in Seren von Syphilis-Patienten nachgewiesen, später aber auch häufig bei SLE-Patienten (Prävalenz 30-40 %) und anderen rheumatischen Erkrankungen beschrieben. Für das Anti-Phospholipid-Syndrom (APS), das auch als ‚Hughes-Syndrom bezeichnet wird, sind klinische Symptome, wie arterielle/venöse Thrombosen oder habituelle Aborte zusammen mit wiederholt positiven Tests für aPL charakteristisch. Im Gegensatz zum sekundären APS, das im Rahmen von SLE und anderen rheumatischen Erkrankungen vorkommt, treten beim primären APS keine zusätzlichen relevanten Krankheiten auf. Neue Klassifikationskriterien für das Antiphospholipid-Syndrom wurden vor Kurzem definiert.

Anti-Cardiolipin-Antikörper bei Infektionserkrankungen unterscheiden sich von denjenigen, die im Rahmen des APS auftreten: während ACA von Patienten mit Infektions erkrankungen das reine
Phospholipid als Antigen erkennen, benötigen ACA von Patienten mit APS beta-2-Glykoprotein I als Cofaktor. Aus diesem Grund muß beta-2-Glykoprotein I Bestandteil von ACA EIA sein. Der Terminus ‚Lupus Antikoagulans (LA) steht für ein ebenfalls aPL-abhängiges Phänomen, das anhand einer Antikörper-abhängigen Koagulations-Inhibition in vitro nachgewiesen wird. ACA/LA sind von erheblicher diagnostischer Relevanz, da ihr Auftreten mit einer erhöhten Thromboseneigung korreliert. Bei ACA/LA-positiven Patienten treten gehäuft venöse/arterielle Thrombosen (einschließlich Apoplexie), habituelle Aborte, Thrombozytopenie, Livedo reticularis und neurologische Manifestationen auf. Erhöhte Konzentrationen von ACA/LA können auch bei Patienten mit zerebrovaskulärer Insuffizienz oder Herzinfarkt gefunden werden. Möglicherweise kommt den Anti-Phospholipid-Antikörpern im Rahmen des APS eine pathogenetische Bedeutung zu.
Indikation
Diagnose des Anti-Phospholipid-Syndroms (APS)
Abschätzung des Thromboserisikos bei Patienten mit Systemischem Lupus erythematodes (SLE)
Infektionserkrankungen (z.B. Syphilis, Malaria)
Spezielle Hinweise
Cardiolipin ist ein Phospholipid (Diphosphatidylglycerinen mit vier Fettsäureresten). Der Nachweis von Antikörper gegen Cardiolipin wird als Parameter zur Diagnose eines Antiphospholipid-Syndroms genutzt. Vor allem Phospholipid-Antikörper vom Isotyp IgG sind dabei relevant. Antikörper vom IgA- oder IgM-Subtyp sind weniger spezifisch und treten vor allem postinfektiös auf. Erhöhte Cardiolipin-Antikörpertiter vom IgM-Isotyp scheinen aber mit hämolytischen Anämien zu korrelieren.
Abrechnungsinformation
KatalogZifferWert
GOAE3869450 GOÄ-Punkte, 1.0-fach: 26.23 Euro
EBM325037.30 Euro
Akkreditierung
Ja. Der Parameter ist nach DIN EN ISO 15189 akkreditiert.
Bearbeitung
2x/Woche